Mittwoch, 7. Dezember 2011

Telemedizinische Betreuung von Patienten

Oft ist in Programmen zum Versorgungsmanagement eine kontinuierliche Betreuung der (chronisch kranken und/oder multimorbiden) Patienten und eine regelmäßige Überwachung ihres Gesundheitszustandes erforderlich. Hierzu ist neben der Betreuung durch Ärzte und Pflege-/Versorgungspersonal der Einsatz von Telemedizin sinnvoll.

Anwendungen und Beispiele

Über die Telemedizin konnte man in den vergangenen Jahren viel lesen. Auch sind etliche Anwendungsbeispiele für telemedizinische Versorgung von chronisch kranken Patienten vorhanden. Jedoch keinem Gerät gelingt es, mit dem Patienten von einem entfernten Punkt aus in Interaktion treten. Hier ist die Firma Intel dabei, mit dem Health Guide eine telemedizinische Lösung zur Verbesserung der individuellen und häuslichen Pflege für chronische und altersbedingte Beschwerden auf den Markt zu bringen. In USA und England wird das Gerät derzeit erprobt. Eine Lokalisierung für Deutschland ist für das zweite Quartal 2010 in Vorbereitung. Der Intel Health Guide verbessert die Kommunikation bei der häuslichen Pflege zwischen Patient, Arzt und Pflegepersonal und bindet den Patient stärker in die eigene Pflege ein, gerade in einem Umfeld, in dem der Besuch vor Ort nicht oft möglich ist. Über eine web-basierte Anwendung ist das Versorgungspersonal (und grundsätzlich auch der behandelnde Arzt) in der Lage, den Gesundheitszustand ihrer Patienten zu überwachen und diese aus der Ferne zu betreuen. Dank einer integrierten Videotelefonie über das Internet kann der Patient mit dem Arzt in Kontakt treten. Der Arzt kann den Patienten über die Kamera begutachten, was ihm die Einschätzung seines Zustandes erleichtert.

Bedienung durch den Patienten

Angeleitet durch das Versorgungspersonal kann der Patient selbständig seine Vitalfunktionen überwachen und sich zu jeder Zeit aktuelle und historische Vitaldaten anzeigen lassen. An das Gerät können eine Reihe von verkabelten oder kabellosen Geräten zur Messung der Vitalparameter angeschlossen werden (z. B. Blutzuckermessung, Spirometrie, Telewaage, etc.). Der Health Guide verfügt über eine multimediale Bildungsbibliothek, über die eine Auswahl an Text-, Audio- und Videodateien bereitgestellt werden können – so lässt sich auch z.B. eine „Infotextstrategie“ gut einbinden. Behandlungspläne und Gesundheitsziele können genauso individuell für die Patienten eingestellt werden wie auch z.B. kurze Fragebögen zu Gesundheitszustand oder Zufriedenheit der Betreuung. Dies ist eine wichtige Rückmeldung für die betreuende Krankenkasse.

Mithilfe einer Kalenderfunktion kann sowohl der Patient als auch der Arzt wichtige Termine eintragen. Eine Kontaktliste ist ebenfalls vorhanden. Damit kein Termin verpasst wird, erinnert das Gerät den Patienten rechtzeitig z.B. mit Notizen auf dem Bildschirm und einem blinkenden Licht.

Ziele der Telemedizin

Ziel telemedizinischer Anwendungen ist eine deutliche Kostenreduzierung bei gleichzeitiger Verbesserung der Qualität in der medizinischen Versorgung. Der Telemedizin kommt bei der Bewältigung der anstehenden Aufgaben im Gesundheitswesen eine Schlüsselrolle zu.* Auch die DGTelemed ist der Ansicht, die innovative Telemedizin könne zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung und zu Kostensenkungen im Gesundheitswesen beitragen. Allein bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen könnte die Telekardiologie die jährlichen Kosten um mindestens ein Drittel senken.

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